14.06.2024 Saisonstart für den Trial Motocrosser Joni Heidel

Saisonstart 2024 in Andorra
Nach einer ziemlich langen Pause ging es nun endlich wieder los in die Saison 2024. Die Läufe 3 und 4 zur diesjährigen Weltmeisterschaft in Andorra standen an. Für mich die Ersten, weil ich Anfang des Jahres beschlossen habe nicht nach Japan zu gehen, wo im Mai die ersten beiden Läufe stattgefunden haben.
Dieses Jahr also ein sehr später Saisonstart, da auch die DM erst Ende Juni startet. Mir kam das aber auch eher zugute, da ich die Zeit mit dem Markenwechsel zu Beta auch gebraucht habe, um mich an alles zu gewöhnen. Jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Set-Up und freue mich auf die Saison im Team von Kivo Trialcenter mit Andreas Kindsvogel.

Die letzten zwei Wochen waren leider noch sehr turbulent und es war lange nicht klar, ob wir überhaupt fahren können. Da sich mein Minder Andy verletzt hatte und somit nicht mitgehen konnte, suchte ich nach einem Ersatz, was so kurzfristig aber sehr schwierig war. So hatte ich bis Dienstag vor dem Wochenende immer noch keinen gefunden. Glücklicherweise hatte dann ein Kumpel von mir Zeit, welcher mitgehen konnte. Das Problem war nur, dass er noch nie Minder gemacht hatte und auch erst seit kurzem Trial fährt, da er vom Enduro kommt. Wir trainierten also am Dienstag und Mittwoch vor dem Wochenende zusammen und Andy lernte ihn als Minder ein. Das funktionierte zum Glück gleich ganz gut und wir fühlten uns bereit. Außerdem war auch noch nicht klar, ob mein Bruder nach seinem Sturz überhaupt fahren kann. Schlussendlich bekam er das Ok und wir starteten am Donnerstagmittag nach der Französischprüfung von meinem Bruder nach Andorra. Nach einer kurzen Nacht und 15 Stunden Fahrt kamen wir am Freitagmorgen im Fahrerlager an. Wie schon die letzten Jahre fand der Lauf in der Stadt Saint Julià de Lòria statt.
Um 11 Uhr ging es los mit der Anmeldung und der Technischen Abnahme. Wie letztes Jahr starte ich wieder in der Trial 2 Klasse. Mein Ziel ganz klar: Top 15, denn bis zu diesen Plätzen gibt’s Punkte. Eine schwierige Aufgabe, aber ich denke dieses Jahr habe ich das Zeug dazu. Auch neue Fahrerfotos wurden wieder gemacht.

Nachdem die Anmeldung und Abnahme erledigt war, ging es zum Training. Ich fühlte mich bereit und auch das Moped lief top, was in Andorra immer so eine Sache ist, da die Sektionen auf über 1700 Meter sind, wofür man das Motorrad speziell einstellen muss. Mittags ab 15 Uhr war dann die Sektionsbesichtigung. Die Sektionen waren, wie im letzten Jahr, alle bei Naturlandia. Das ist eine Art Freizeitpark, um den die Sektionen waren. Das Gelände besteht eigentlich nur aus Felsen an steileren Hängen. Die Sektionen sahen sehr schwer und technisch aus. Viele hohe Stufen und Kombinationen. Da es dieses Jahr kein Non-Stop mehr gibt, was heißt, dass man wieder anhalten darf, sind die Sektionen auch ganz anders gebaut. Ich denke, dass mir das besser liegt. Für eine Sektionen gibt es dafür ein Zeitlimit von 90 Sekunden, in der man sie durchfahren muss, sonst gibt es 5 Strafpunkte. Also wie bei der Deutschen Meisterschaft. Des Weiteren darf man jetzt auch wieder zurückrollen /- hüpfen, allerdings nur, wenn kein Fuß den Boden berührt. Mir persönlich gefallen die Regeln und es ist auf jeden Fall einiges fairer und leichter für die Punkterichter, als bei Non-Stop.

Alles war erledigt und der erste Wettkampftag konnte kommen.

Am Samstag startete der Wettkampf für mich um 9:50 Uhr. Für die erste Runde gab es ein Zeitlimit von 2:30 Stunden. Davon gingen schon Mal 20 Minuten drauf, um vom Start in der Stadt auf den Berg zu fahren. Das heißt, für die 12 Sektionen hatte man weniger Zeit und man durfte nicht trödeln. Für die zweite Runde sind es dann nur noch 2 Stunden. Ich kam mit einer 0 direkt gut in den Wettkampf. Die Sektionen gingen besser zu Fahren, als gedacht und schnell wurde klar, dass man sich nicht viel erlauben darf. Die erste Runde war eigentlich ganz in Ordnung, wie auch die zweite Runde. Die Erste beendete ich mit insgesamt 32 Strafpunkten und die Zweite mit 31. Eigentlich war ich mit meinem Fahren schon zufrieden, bis auf die Sektionen 8 und 9, die eigentlich nicht so schwer waren wie andere, ich aber immer leichtsinnige Fehler gemacht habe. Das war sehr schade, weil mich das am Ende einige Plätze gekostet hatte. Schlussendlich landete ich mit 63 Strafpunkten auf dem 28. Platz von 41 Startern.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag regnete es, was den Sonntag nochmal um einiges spannender machte. Für mich ging es um 9:54:30 Uhr in den Wettkampf. Die ersten 5 Sektionen gingen noch einigermaßen vom Grip, dann fing es aber richtig an zu regnen, wodurch es dann richtig glatt wurde und die ohnehin schon anspruchsvollen Sektionen nochmal einiges schwieriger wurden.

Wieder kam ich gut in den Wettkampf und die erste Runde lief sehr gut, bis es anfing zu regnen. Mit dem Regen wurde es sehr hart und es gab einige Punkte. In der ersten Runde hatte ich dann insgesamt 39 Strafpunkte und in der zweiten 34. Mit insgesamt 74 Strafpunkten landete ich wieder auf dem 28. Platz. Die Punkte sind wie immer so knapp, dass wieder 5 Punkte weniger 5 Plätze ausmachen.

Mit meinem Fahren bin ich eigentlich ziemlich zufrieden und ich habe mich sehr wohl gefühlt auf dem neuen Motorrad. Auch wenn das Ergebnis natürlich nicht das ist, was ich mir vorgestellt habe. Aber ich habe wieder einmal gesehen, wie knapp alles ist und das ich das Zeug dazu habe. Ich habe gemerkt, dass mir auch etwas die Routine gefehlt hat, wodurch ein paar leichtsinnige Fehler entstanden sind. Das liegt sicherlich daran, dass es auch der erste Wettkampf für mich dieses Jahr war. Deshalb freue ich mich schon umso mehr auf kommendes Wochenende, wo in Italien die nächsten Läufe zur Weltmeisterschaft stattfinden und ich es wieder versuchen kann.

Vielen Dank an meinen Minder Noah, der wirklich einen super Job gemacht hat.
Auf geht’s nach Italien !

Irgendwo in Italien auf der Autobahn, den 12. Juni 2024
Gruß Joni