24.06.2022 Trial-Weltmeisterschaft in Andorra 3. und 4. WM-Lauf in Andorra

Vergangenes Wochenende am 18.-19.06. fanden die Läufe 3 und 4 zur diesjährigen Weltmeisterschaft in Sant Juliá de Lória in Andorra statt.

Von Spanien fuhren wir am Dienstag direkt nach Andorra, um dort schon mal zu trainieren und vor allem um die Motorräder zu testen, da wir dort auf über 1600 Meter waren. Da merkt man gleich, dass die Motorräder einiges weniger an Leistung haben. Für uns war es wie im Paradies, da die Plätze zum Trainieren in Andorra schon sehr cool sind und man eigentlich überall fahren darf.

Am Freitag startete der Tag mit dem üblichen Ablauf. Zuerst ging es zur Anmeldung und zur Technischen Abnahme. Dieses Mal ging zum Glück alles schneller, da man keine Portraitfotos mehr machen musste und auch die Rundenkarte und die Teamausweise bereits ausgeteilt waren.
Nach dem der erste Teil erledigt war, ging es nach einer kleinen Stärkung zum Training. Das Trainingsgelände lag an einem steilen Felshang oberhalb der Stadt. Da wir letztes Jahr auch schon in Saint Julià de Lòria bei der Weltmeisterschaft waren, wussten wir schon was auf uns zukommt. Nachdem wir trainiert hatten, machten wir uns direkt auf den Weg zur Sektionsbesichtigung der 12 Sektionen. Die Sektionen 1 - 4 waren auch in dem steilen Felshang gebaut, wo auch das Trainingsgelände lag. In den Sektionen musste man steile Auffahrten aus engen Kurven und Stufen bewältigen. Die Felsen und Steine dort, haben sehr viel Grip.
Nach der 4. Sektion ging es über eine lange Zwischenstrecke, auf der man ca. 15 Minuten gefahren ist, an einen anderen Berg. Hier waren die Sektionen 5 - 10 gebaut. Alle Sektionen waren in einem Bach mit vielen Steinen. Die Steine waren vom Grip her das komplette Gegenteil zu den ersten Sektionen. Hier hatte man nämlich null Grip. Außerdem gab es viele Stellen, an denen man bis über die Knie im Wasser stand. Das heißt, man musste sich die Spur genau anschauen. Die Sektionen in diesem Bach waren genau an derselben Stelle, wie im letzten Jahr. Zu den letzten zwei Sektionen, welche wieder in einem Bach waren, aber unten am Stadtrand, musste man ca.10 Minuten eine Zwischenstrecke mit steilen Serpentinen hinunterfahren.

Nachdem wir mit der Sektionsbesichtigung fertig waren, machten wir die Motorräder fertig und richteten alles andere für den Wettkampf her.

Am Samstag startete der Wettkampf für mich um 10:03 Uhr. Wie bei jedem Lauf ist die erste Runde auf 2 1/2 Stunden begrenzt. Wenn man über die Fahrzeit kommt, gibt es pro Minute einen Zeitstrafpunkt. Andorra ist
berüchtigt, dass es hier oft Zeitstrafpunkte gibt, aufgrund der langen Zwischenstrecke. Deshalb versuchten wir ab Sektionen 1 uns zu beeilen, aber auch nicht zu hetzen.
Mit einer 0 startete ich dann auch direkt sehr gut in den
Wettkampf. Nach einer 5 in Sektionen 2 ging es mit einer 0 und einer 2 dann wieder gut weiter. Danach ging es zu den Bachsektionen. Obwohl ich Bachsektionen gar
nicht mag, freute ich mich trotzdem darauf. Denn bei um die 40 Grad war es eine gute Abkühlung, da beim Sektionenablaufen vor dem Fahren die Stiefel zwangsläufig mit Wasser vollgelaufen sind. Weil man bei uns nirgendwo in einem Bach trainieren darf, war es am Anfang noch etwas schwer und ungewohnt, doch ich konnte mich schnell an die Bedingungen anpassen. In den Bachsektionen können trotzdem sehr schnell Fehler passieren, da man die Steine in dem tiefen Wasser nicht sieht.
Die 1. Runde beendete ich dann mit 38 Punkten und wir schafften es innerhalb der vorgegebenen Fahrzeit.

Nach einer halbstündigen Pause, ging es um 13:03 Uhr weiter mit Runde 2. Diese Runde lief einiges besser und vor allem in den Bachsektionen konnte ich Punkte einsparen. Runde 2 konnte ich dann mit 32 Punkten abschließen. Mit insgesamt 70 Punkten war ich dann punktgleich mit meinem Teamkollegen Joschka Kraft. Da er aber insgesamt eine schnellere Fahrtzeit hatte, war er vor mir. Ich war somit auf dem 30. Platz von 37 Startern.

Am Sonntag startete ich um 10:06 Uhr. Bis auf drei Sektionen, welche etwas umgesteckt wurden, waren alle Sektionen gleich. Mit 3 Nullen in den ersten drei Sektionen kam ich sehr gut in den Wettkampf hinein.

Auch in den anderen Sektionen lief es ganz gut, bis auf Sektion 5 in der ich eine Non-Stop 5 bekam, die unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt war. Eigentlich kam ich mit 0 Strafpunkten durch die ganze Sektion, der Punkterichter war aber der Meinung ich hatte einen Stop. Diskutieren brachte leider nichts, das heißt, ich musste die 5 Punkte auf mich nehmen. Die Runde beendete ich dann mit 23 Strafpunkten. Dadurch, dass die Sektionen vom Vortag bekannt waren, gab es generell bei allen Fahrer weniger Punkte.

In der zweiten Runde bin ich dann eigentlich noch besser gefahren, als in der ersten Runde, aber gegen Ende der Runde machte ich 3 blöde Fünfer, die mich dann auf 28 Strafpunkte brachten. Mit insgesamt 51 Strafpunkten beendete ich den zweiten Tag auf dem 31. Platz.

Mit dem Wochenende bin ich nicht ganz zufrieden. Ich hätte durchaus Füße einsparen können. Es hat sich jedoch auch gezeigt, dass ich als Neuling in dieser Klasse durchaus mit Fahrern mithalten kann, die schon ein Jahr oder länger dabei sind. Meine körperliche Fitness hat mir bei diesen Temperaturen mit Sicherheit geholfen. Auf jeden Fall habe ich wieder einiges gelernt und ich weiß, was ich noch verbessern muss.

Vielen Dank an meinen Minder Andy, der mich auch dieses Mal wieder super betreut und unterstützt hat.

Kommendes Wochenende geht es los mit dem Auftakt zur Deutschen Meisterschaft in Frammersbach.

Amtzell, den 22. Juni 2022
Gruß Joni