05.10.2022 Deutsche Meisterschaft in Osnabrück

Vergangenes Wochenende, am 25.09.2022, fand das Trial der Nationen in Monza statt. Hier treten die besten 3 Fahrer, sowohl der höchsten Männerklasse, als auch der Frauenklasse, aus jeder Nation gegeneinander an.
Da ich in der Gesamtwertung der DM, zu dem Zeitpunkt, wo entschieden wurde wer mitfährt, auf dem 4. Rang lag, fragte mich das Frauen - Team, ob ich sie als Minder unterstützen würde. Das Angebot nahm ich natürlich an und so konnte ich schon Mal einen Einblick in mein erstes TDN bekommen. Es war ein sehr cooles Wochenende mit vielen Erlebnissen.

Eine Woche drauf, am 01.-02.10.2022 fanden die Läufe 6 und 7 zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft am Piesberg in Osnabrück statt.

Am Freitagmittag machten wir uns auf die 660 Kilometer lange Fahrt, so dass wir gegen 23.00 Uhr am Abend im Fahrerlager ankamen.
Die Anmeldung am Freitag endet meist um 20.00 Uhr, da aber viele Fahrer oft erst später anreisen können, besteht natürlich auch am Samstagmorgen ab 8 Uhr die Möglichkeit die Anmeldung und die Technische Abnahme zu machen. So standen wir also zeitig auf und erledigten beides.
In der Nacht von Freitag auf Samstag regnete es, wie angekündigt, stark, weshalb die Sektionen nochmal um einiges rutschiger wurden.
Die Sektionen am Piesberg sind schon immer sehr speziell. Eigentlich fast alle Sektionen sind natürlich und bestehen aus sehr rutschigen Steinen und steilen Sand- und Waldauffahrten. Sehr eigen sind auch die moosbewachsenen Steinfelder. Es gibt also nicht viele hohe Stufen, sondern eher „Kleinzeug“, bei dem es darauf ankommt, die Füße oben zu lassen. Da ich ja aber schon ein paar Mal am Piesberg war, wusste ich, was auf mich zukommen wird.

Ich startete um 11 Uhr als letzter Fahrer. Über die Startzeit freute ich mich, weil es vor allem in den Hangsektionen, nach ein paar Fahrern, eine bessere Spur gab. Bis auf eine blöde Fünf in Sektion 9 lief die erste Runde ganz gut. Die zweite Runde lief auch wieder ganz gut. Als ich an der 9. Sektion anstand, fing es sehr heftig an zu gewittern. Es donnerte und blitze wirklich zeitgleich. Wir standen noch weiter an der Sektion an, da niemand so richtig wusste, was zu tun ist, bis auf einmal die Punkterichter sagten, dass der Wettkampf abgebrochen sei und wir alle zum Start / Ziel fahren sollten. Dort wurde uns mitgeteilt, dass der Wettkampf wirklich abgebrochen sei, weil es zu gefährlich wäre, denn nur ein paar hundert Meter weiter schlug der Blitz ein. Unklar war dann natürlich, wie nun der Lauf gewertet wurde. Nach einer Weile wurde dann eine Wertung veröffentlicht. Es zählte die komplette erste Runde und die zweite Runde bis zur 7. Sektion, da diese noch alle geschafft hatten. Das hieß für mich Platz 5 bzw. 4, da der spanische Trial GP Fahrer Miquel Gelabert in der Tageswertung mitfuhr und insgesamt Zweiter wurde.
Zu Platz 3 hatte ich nur 5 Punkte mehr. Also mal wieder sehr knapp, denn jeder Fuß zählt.

Seit ich Trial fahre, war es das erste Mal, dass ein Wettkampf abgebrochen wurde und auch dass ich ein Wettkampf nicht zu Ende gefahren bin.

Am Sonntag startete ich wieder als einer der letzten Fahrer um 10:58 Uhr. An diesem Tag war es zum Glück von oben her trocken, aber die 10 Sektionen waren trotzdem noch sehr rutschig. Alle Sektionen waren neu gebaut und an anderen Plätzen. Die Fahrtzeit war für diesen Tag mit 6 Stunden begrenzt. Da man die 10 Sektionen 3 Mal durchfahren musste und die Zwischenstrecke länger war, brauchte man die Zeit auch. Der Wettkampf verlief für mich nicht ganz so, wie gewollt. Ich machte sehr viele einzelne Füße und sehr unnötige 5er. Schlussendlich landete ich mit 63 Fehlerpunkten auf dem 8. bzw. 7. Platz. Darüber war ich natürlich nicht sehr zufrieden und es ärgerte mich sehr. Nächste Woche beim Finale zur Deutschen Meisterschaft in Werl werde ich natürlich nochmal alles geben, um ein top Ergebnis zu erreichen.

Wieder einen riesen Dank an meinen Minder Andy Kolb, der mich wie immer bestens unterstützt und begleitet hat.

Amtzell, den 3. Oktober 2022
Gruß Joni